Tierfotografie vorher/nachher Bildbearbeitung
In der heimischen Umgebung lässt sich auch häufig ein passendes Objekt für die Tierfotografie finden.
Sei es die Taube auf dem Hauptbahnhof, der Hund der Nachbarin, die eigenen Haustiere oder die Kühe vom Bauern nebenan. Nicht zu vergessen die ganzen Insekten die sich für die Makro Tierfotografie eignen.
Die Tierfotografie frei lebender, wilder Tiere ist schwierig und bedarf sehr viel Geduld und am Ende viel Zeit für die Nachbearbeitung, was die vorher nachher Beispiele zeigen.
Es wird Tage geben, wo man hoch motiviert los zieht, um dann mit hängenden Schultern wieder nach Hause zurückkehrt. Hat man es dann doch geschafft das Rehkitz im Wald abzulichten, kommt die Ernüchterung meist am Computer. Bewegungsunschärfe, keine ausreichende Belichtung, Isorauschen und noch so vieles mehr.
Daher ist die Tierfotografie nur etwas für Menschen, die geduldig sind und auch mal ein paar Stunden auf einem Hochsitz ausharren können. Ist Geduld nicht so deine Stärke, versuche dich erst an unbeweglichen Dingen, die nicht weglaufen können. Dann bist du schon mal für den richtigen Moment, wo das Reh vorbei kommt gewappnet und dir gelinkt ein Glücksschuss. Denn die beste Technik nützt ohne Glück und Sachverstand nichts 😉 Aber der Zeitpunkt wird kommen, wo du dich über dein “perfektes” Foto freuen wirst.
Fotografieren im Zoo
Zum üben oder ausprobieren von neuem Kamerazubehör besuche ich auch gerne mal die umliegenden Zoos.
Aber vorsicht, wer sich jetzt denkt sein Hobby in Bares zu verwandeln und mit den Fotos etwas Geld nebenher zu verdienen, dem sei gesagt, es ist verboten!
Die Zootiere gehören dem Zoo und sind somit Privateigentum. Für den privaten Gebrauch darf man sie verwenden, aber nicht zum Kauf anbieten. Wenn man dies möchte, bedarf es einer schriftlichen Freigabe und die wird in der Regel nicht erteilt.
Somit lohnt sich fotografieren im Zoo nur der eigenen Weiterentwicklung wegen oder für den neuen heimischen Wandschmuck.
Bildbearbeitung mit Lightroom und Photoshop
Ein guter Fotograf sagte mir einst ” Maximal 50 % sind das Foto an sich und mindestens weitere 50% sind die Bildbearbeitung um ein wirklich gutes Gesamtkunstwerk enstehen zu lassen”. Jedes Foto was wir in den Medien sehen wurde nachbearbeitet, in welcher Form auch immer. Kein Model dieser Welt sieht real so aus wie in den Hochglanzmagazinen. Nichts anderes ist es auch in der Tierfotografie! Natürlich wird hier kein Pickel weg retuschiert oder die Haut weich gezeichnet, aber die Augen möchten gerne ein bisschen mehr Schärfe, im allgemeinen etwas mehr Kontrast oder unschöne Dinge die die Komposition stören, müssen verschwinden.
Hier mal zwei kleine Beispiele anhand von Unterwasser Aufnahmen!
Hier sieht man ganz deutlich, was mit Lightroom und Photoshop möglich ist. In diesem Fall habe ich in Lightroom die Automatik verwendet, danach die Lichter runter gedreht, genauso wie die Tiefen. Kontrast und Dynamik um ca. +5 höher, genauso wie die Sättigung bei +7. Chromatische Aberration entfernt in der Objektivkorrektur. Mehr mache ich bei keinem Foto im Bereich Tierfotografie bei Lightroom. Direkt aus Lightroom mit den angepassten Werten in Photoshop öffnen und da kommt die eigentliche Arbeit. Bei Landbewohnern schärfe ich die Augen und wichtige Merkmale wie Schnabel oder Zähne sparsam nach und schneide alles störende mit der Bereichsreperatur aus.
Bei Unterwasser Fotografien ist der Aufwand wesentlich höher, da im Wasser immer Schwebeteilchen vorhanden sind. Diese werden von der Sonne oder dem Blitz reflektiert, was dann die störenden Punkte links im Bild gibt. In einer Vergrößerung von mindestens 200% stempel ich jedes Schwebeteilchen einzeln weg. Großflächiges stempeln kann ich nicht empfehlen, da es dann sichtbar ist und die Konturen verwischt. Auch hier schärfe ich danach noch wichtige Elemente etwas nach und verflüssige etwas den Hintergrund mit einem Weichzeichner, wenn dieser zu dominant fürs Bild ist und vom eigentlichen Motiv ablenkt.
Goldener Schnitt und Bildzuschnitt
Als goldenen Schnitt bezeichnet man die perfekte Positionierung des Motives im Bild. Dafür wird das Bild optisch in neun Felder (3×3) unterteilt und das Hauptaugenmerk sollte mittig positioniert werden. Allerdings ist es ja gerade die kreative Freiheit die wir beim fotografieren haben möchten! Daher kann man die Regeln getrost auch mal vergessen. Über Geschmack lässt sich nicht streiten und hauptsache dir gefällt es!
Natürlich sollte man immer versuchen so zu fotografieren, dass möglichst viele Pixel erhalten bleiben. Um so größer das Bild, um so größer kann man bei angepasster DPI drucken. Manchmal kommt es allerdings vor, dass das Hauptmotiv nicht im goldenen Schnitt sitzt oder am Rand etwas stört, wie zum Beispiel hereinragende Äste.
Oft muss der Auslöser schnell gedrückt werden, um die Situation einzufangen! Dabei ist vielleicht nicht immer alles optimal, so dass man mit einem Bildzuschnitt das Motiv in die richtige Position bringt, Störfaktoren ausschließt und gegebenenfalls es so verschiebt bis alles passt und das Motiv oder Horizont gerade ist.
Bei dem obrigen Bildbeispiel habe ich dies ebenfalls angewendet, damit der Fisch in der Anemone mehr im Fordergrund steht und das Bild im ganzen klarer und ruhiger wirkt.
Crativ Cloude von Adobe
Nachdem mir die “normalen” Bildbearbeitungsprogramme nicht komplett meine Wünsche erfüllt haben, habe ich mich für die Creative Cloude von Adobe entschieden.
Wenn du auch regelmäßig viele Fotos bearbeiten möchtest, dann lege ich es dir sehr ans Herz. Natürlich hat sie seinen Preis im Jahresabo, aber mit rund 10,-€ im Monat hast du immer die aktuellen Versionen von Photoshop, Lightroom, Camera Raw und Bridge.
Meine Fotoausrüstung für die Tierfotografie
Meine Fotoausrüstung ist mit den Jahren gewachsen, wie ein kleines Kind. Es begann mit dem Umstieg von einer kleinen Kompaktkamera auf eine Canon Spiegelreflex EOS 500D. Diese verwendete ich ganz am Anfang mit einem Sigma 18-250mm. Vor rund zwei Jahren bin ich auf die Canon EOS 70D umgestiegen und die Weiterentwicklung ist in der Bildqualität unübersehbar.
Es folgte als kleines Allzweck-Tele ein 16-300mm von Tamron.
Mit dieser Kombination sind auch die Bilder von meiner ersten Afrika Reise in die Ngutuni Lodge entstanden.
Das Tamron Objektiv ist klein und handlich und bietet ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis mit guter, satter Bildqualität. Da der Anspruch eines jeden Fotografen mit der Zeit steigt, immer noch schärfer, noch besser, noch mehr Millimeter, habe ich mir im August 2016 nach langem sparen mein Traumobjektiv gegönnt.
Mit einem sehr lichtstarken 100-400mm hat Canon ein herrliches Tele auf den Markt gebracht. Mehrere Modis für die absolut starke Bildstabilisierung (auch horizontal und vertikal) und Stativschelle. Ein L Objektiv, das es preislich in sich hat. Wer damit allerdings einmal fotografiert hat, möchte nichts anderes mehr in der Hand halten außer ein L Objektiv. Im direkten Vergleich sieht man dann doch, dass sich teurere Objektive in der Bildqualität extrem widerspiegeln.
In dieser Kamera-Kombi bin ich zu meiner zweiten Safari in Kenia (unter anderem nach Ziwani) aufgebrochen und im Praxis Wildlife Test hat es mich zur Gänze überzeugt. Solltest du mal die Möglichkeit haben dieses Objektiv ausprobieren zu können, draußen, dann tue es. Du wirst den Unterschied nicht nur im Gewicht merken.
Vielleicht möchtest Du ja auch umsteigen? Dann würde ich mich sehr freuen, wenn Du Dich über meinen Link dafür entscheidest.
Womit hast Du gute Erfahrungen gesammelt in der Tierfotografie? Welches ist Dein Lieblingsobjektiv?
Ich freue mich über Deinen Kommentar!
Nein, du darfst keine Fotos von den Tieren aus dem Zoo verkaufen. Die Zootiere gehören dem Zoo und sind somit Privateigentum. Für den privaten Gebrauch darf man sie verwenden, aber nicht zum Kauf anbieten.
Bei Unterwasser Fotografien ist der Aufwand wesentlich höher, da im Wasser immer Schwebeteilchen vorhanden sind. Diese werden von der Sonne oder dem Blitz reflektiert, was dann störende Punkte gibt.
Als goldenen Schnitt bezeichnet man die perfekte Positionierung des Motives im Bild. Dafür wird das Bild optisch in neun Felder (3×3) unterteilt und das Hauptaugenmerk sollte mittig positioniert werden.